familienzentrum lehrte

Kindertagesstätte und Familienzentrum in Lehrte

Wettbewerb2021
Planungszeitraum2021-2026
Fertigstellung2026
BauherrStadt Lehrte
Leistungen1-8
Volumen7.500.000 Euro
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Städtebauliche Leitidee

Das identitätsstiftende Moment für die Entwicklung unseres Konzeptes ist mit dem höhendifferenziert und frei geführten Feuchtbiotop und seinem wertigen, alten Baumbestand knapp zu umreißen. Über zwei Brücken, die den behindertengerechten Zugang zum Familienzentrum sicherstellen - 6% Rampe mit Geländer - wird der Höhenversprung zwischen öffentlichem Raum und Vorplatz des Familienzentrums genutzt, um dieses naturräumlich starke und ortsprägende Element für die Entwurfsfindung und Verortung des Neubaus zu nutzen.

Einer schützenden Hand gleich umschließt das neue Haus den Vorplatz, der in direkter Anbindung der Fuß- und Radwege am alten Bahndamm angeordnet wird, und mittels seiner räumlichen Ausprägung und Wegebeziehung auch das Jugendhaus mit der neuen Institution straßenübergreifend verknüpft. Entsprechend gruppieren sich Skaterplatz, Calisthenics und Basketballplatz auf dem Areal zwischen Familienzentrum, Kinder- und Jugendhaus und Sporthalle.

 

Entwurfskonzept

Die drei Eingänge in Kita, Krippe und Familienzentrum werden unter einem schützenden, gemeinsamen Vordach miteinander verbunden. Mit großen Fensterelementen eröffnet vor allem das Familienzentrum ein Angebot in den öffentlichen Raum und lädt zur Nutzung und Kontaktnahme ein.

Dem synergetischen Nutzungsprinzip von Kita und Familienzentrum, „so viel zusammen wie möglich und so getrennt wie nötig“, folgt das Grundriss-layout.

Beide Institutionen können getrennt voneinander betrieben oder aber zusammengeschaltet werden, beispielsweise für eine Aufführung, die einer Vielzahl von Zuschauern Raum bietet, ohne die Gruppenbereiche der Kinder zu tangieren. Selbst die Nutzung des Außengeländes ließe sich über den Mehrzweckraum bei großen Veranstaltungen am Wochenende oder an den späten Nachmittagen sicherstellen.

Damit erklärt sich auch die Lage der dem Familienzentrum direkt zugeordneten, besonderen Räumen der Kita, wie Essraum, Mehrzweck- und Bewegungsraum, die sich getreu der Aussage Aldo van Eyck´s „ein Haus wie eine Stadt, eine Stadt wie ein Haus“ um das Foyer als „Rathausmarkt“ gruppieren, um diesem synergetischen Nutzungsprinzip auch gerecht werden zu können.

Alle Großgruppenräume orientieren sich zum Außenspielgelände, das eingebettet in die analog zur östlichen Eingangsseite winkelförmig angeordneten Baukörper windgeschützt und sonnenorientiert angeordnet ist. Die Zugänge in den Garten erfolgen jeweils über die Garderoben, die als Stiefelgänge ausgebildet werden. Aus den Gruppenräumen können die Kinder auf den niedrigen Fensterbänken sitzend das Geschehen draußen mitverfolgen.

Aber auch hier ist uns der Kontakt in den öffentlichen Raum wichtig: Kleingruppen-, Therapie- und Differenzierungsräume öffnen sich in den öffentlichen Raum, blickgefiltert durch das Grün des Feuchtbiotops.

Die Krippe liegt als eigene, kleine Raumeinheit auf kurzem Wege erreichbar mit eigenem Eingang, geschützt mit abteilbarem Außengelände am südlichen Ende.

Die Mitarbeiter verfügen mit Ausnahme des Leitungsbüros, das am Eingang verortet ist, ebenfalls über einen geschützten, separaten Bereich, der ihnen am entgegengesetzten Ende des Hauses die notwendige Pause frei von Kindern oder organisatorisches, vorbereitendes Arbeiten ausschließlich im Kollegenkreis ermöglicht. Ob hier ein separater Zugang zu den Mitarbeiterstellplätzen tatsächlich erforderlich ist, gilt es im weiteren Planungsverlauf zu prüfen.