Forum Herrenhäuser Markt

Gemischt genutztes Quartier
Hannover-Herrenhausen

Planungszeitraum2009-2012
Fertigstellung2014
BauherrWohnungsgenossenschaft WGH Herrenhausen eG, Hannover
Volumenca. 15,0 Mio. €
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f o r u m   h e r r e n h ä u s e r   m a r k t
Neubebauung am Herrenhäuser Marktplatz mit
innerstädtisch multifunktionaler Nutzungsmischung -
wohnen, leben, versorgen, arbeiten

 

In unmittelbarer Nähe der königlichen Gärten in Hannover und des neu erbauten Schlosses liegt der Marktplatz Herrenhausens. Jahrzehntelang bestimmte die Monofunktionalität eines Hochbunkers,
als Zeugnis aus dem 2.Weltkrieg, das Erscheinungsbild des Stadtteils. Der starre und bedrohlich wirkende Betonblock prägte das Gesicht des Herrenhäuser Marktplatzes negativ.
Als erster Entwicklungsschritt wurde 2008 auf dem Fundament des Bunkers ein Geschäftshaus errichtet. Die Atmosphäre und damit auch die Aufenthaltsqualität auf dem Platz wurde durch den Neubau und insbesondere durch das erdgeschossige Café mit Außenbewirtschaftung grundlegend verbessert.
Im Dezember des Jahres 2013 folgte der zweite Schritt: die Eröffnung des „Forums Herrenhäuser Markt“. Das Forum ersetzt eine zweigeschossige Ladenzeile aus den 50er Jahren und leitet die eigentliche Entwicklung des Stadtteilzentrums ein. Ein dritter Schritt ist der Abtrag des Hochbunkers und eine Neubebauung direkt an der Herrenhäuser Straße als Wohn- und Geschäftshaus mit kleinen Einzelhandelsflächen für den örtlichen Geschäftsbesatz. Dieser Abschnitt wird im November 2016 eröffnet.
Für Herrenhausen wird damit ein ganzheitlicher Lösungsansatz fertiggestellt. Städtebaulich vereint das neue Quartier den westlichen mit dem östlichen Stadtteil, definiert eine neue Attraktivität für
den stadträumlichen Mittelpunkt und verbindet die Goetheschule im Norden mit dem Grünraum um den alten Friedhof im Süden. Ein neuer Lebensraum für die Bewohner des Stadtteils wird qualitätvoll
definiert. Zwei Ziele bilden die Grundlage der Planung des neuen Quartiers:

1. Die Integration von großflächigem Einzelhandel in stadträumlich verträglicher Weise in den Stadtteil und damit verbunden das Zurückholen der Einkaufszentren von der „grünen Wiese“ wieder in die Stadtmitte.
2. Die Schaffung eines neuen Quartiers mit einer multifunktionalen Nutzungsmischung nach dem Prinzip der kurzen Wege. Das Forum bildet die Vielfalt der Nutzungen durch eine vertikale Schichtung ab. Über einer Garage im Tiefgeschoß folgt der großflächige Einzelhandel im Erdgeschoß mit einem Lebensmittel-Vollsortimenter mit Getränkemarkt und Backshop sowie einem Drogeriemarkt.
Beide Einzelhandelsflächen sind wichtige Bestandteile der Nahversorgung des Stadtteils. In der Beletage über dem Einzelhandel formen sich 2 intensiv begrünte Innenhöfe zwischen 3 dreigeschossigen Gebäuderiegeln mit Büros, Praxen und Wohnungen aus.
Vorgestellte Laubengänge und Balkone aus Sichtbeton-Fertigteilen gliedern die bestimmenden Fassaden an den Innenhöfen. Drei großzügige Treppenaufgänge verbinden den Marktplatz und die
angrenzenden Straßen mit den auf dem Dach der Einzelhandelsflächen liegenden Innenhöfen. Als Reminiszenz an den benachbarten „Großen Garten“ sind die Innenhöfe als „kleine Gärten“ fast arkadisch anmutend freiräumlich gestaltet. Die Stille der mit Säulen umfaßten Gärten ist für jedermann erfahrbar - die Gärten sind frei zugänglich und als halböffentliche Räume ein Angebot an die Menschen des Stadtteils. Die Innenhöfe sind intensiv begrünt, die deutliche Geländemodulation bietet den erforderlichen Wuchsraum und das Speichervolumen für Regenwasser zur freien Entfaltung auch von größeren Bäumen.

 

 

Fotos: Marcus Bredt